SG Andernach - SV Morbach 1:1 (0:0)
Der SV Morbach musste am Sonntag beim amtierenden Tabellenführer, der SG Andernach, ran und zeigte gegen die favorisierten Hausherren die bislang beste Saisonleistung. "Wir haben taktisch vor der Partie etwas umgestellt. Damit hatte Andernach große Probleme. Sie hatten zeitweise kaum fußballerische Lösungen und haben viel über lange Bälle agiert. Kompliment an meine Mannschaft, die ihre taktischen Vorgaben super umgesetzt und nach dem Rückstand mutig nach vorne gespielt hat. Am Ende wäre mehr drin gewesen. Dass wir fußballerisch eine starke Leistung geboten haben, gibt uns Selbstvertrauen", bilanzierte Thorsten Haubst nach Schlusspfiff. Die Hunsrücker agierten zunächst abwartend und ließen der gefährlichen Andernacher Offensive um Torjäger Jan Hawel nur wenig Räume. Bei Ballgewinn ging es im variablen 3-3-3-1-System schnell in die Spitze. Dass es zur Halbzeit 0:0 stand, lag an der ausbaufähigen Chancenverwertung der Gäste: Matthias Ruster traf nur den Innenpfosten (30.). Den Nachschuss kratzte ein Heimspieler von der Linie. Auch Sebastian Schell, Casmir Mbachu und Marius Botiseriu konnten ihre Chancen im ersten Durchgang nicht verwerten. Stattdessen die kalte Dusche kurz nach Wiederanpfiff: Ein abgefälschter direkter Freistoss aus 18 Metern segelte unhaltbar ins Morbacher Tor (53.). Mbachu, Botiseriu und Yannik Kerzan ließen aussichtsreiche Möglichkeiten zum Ausgleich liegen. Bei zwei strittige Strafraumszenen, die durchaus zu einem Strafstoß für die Morbacher hätten führen können, blieb die Pfeife des Referees stumm. Letztendlich gab es kurz vor Abpfiff nach einem Handspiel im Andernacher Strafraum doch noch Elfmeter. Schell traf zum verdienten 1:1-Endstand (88.).
SV Morbach: Lukas Gibbert - Marius Marx (60. Can Inal), Yannik Kerzan, Maximilian Hoffmann, Matthias Haubst, Matthias Ruster (70. Andre Spengler), Heiko Weber (80. Luca Heintel), Marc Keller, Sebastian Schell, Marius Botiseriu, Casmir Mbachu. Trainer: Thorsten Haubst.
Tore: 1:0 Patrick Schmitz (53.), 1:1 Sebastian Schell (88., Handelfmeter)
Schiedsrichter: Jean Luc Behrens (Neunkhausen) Zuschauer: 100
Quelle: FuPa.net - Volksfreund
SG 99 Andernach muss die Tabellenführung abgeben
Lange sah es so aus, als würde Fußball-Rheinlandligist SG 99 Andernach den vierten Sieg in Folge verbuchen. Doch der späte Ausgleich für den SV Morbach und der daraus resultierende 1:1 (0:0)-Endstand entsprachen durchaus dem Spielverlauf. „Unser Konzept ist aufgegangen“, freute sich Gästetrainer Thorsten Haubst, während SG-99-Coach Franz Kowalski bei seinen Akteuren am Ende die Kräfte schwinden sah.
Die Tabellenführung der Andernacher ist aufgrund des Sieges der Eisbachtaler in Windhagen erst einmal Geschichte. Letztlich, weil in der Schlussphase dem Andernacher Abwehrchef Kadir Mete Begen ein Handspiel unterlaufen war und Sebastian Schell den berechtigten Strafstoß vollstreckte (89.).
Bis dahin hatten die Zuschauer ein Spiel ohne große Höhepunkte gesehen. Was auch daran lag, dass der Gegner eine Dreier- oder sogar Fünferkette aufgeboten hatte, um Jan Hawel keinen Moment aus den Augen zu lassen zu. „Er ist eine Waffe in der Rheinlandliga, über ihn haben wir uns besonders Gedanken gemacht“, sagte Morbachs Trainer Haubst. Und das Rezept ging auf, wie auch Kollege Kowalski anerkennen musste.
Tatsächlich boten sich den Offensivkräften der SG 99 nur wenig Räume, entsprechend spärlich waren auch die Tormöglichkeiten in Durchgang eins. Einwürfe von Philipp Schmitz sind bekanntermaßen immer gefährlich, in Minute 12 kam Hawel zum Kopfball, beförderte das Spielgerät aber über das Tor. Auch ein Freistoß von Daniel Kossmann war nicht platziert genug getreten (31.).
Immerhin brachte ein Torschuss von Kim Kossmann aus zweiter Reihe SV-Keeper Lukas Gibbert in Verlegenheit, er hatte die Kugel erst im Nachfassen sicher (38.). Dafür spielte Morbach frech nach vorn und bereitete vor allem Jörn Heider auf der Rechtsverteidigerposition immer wieder Probleme; Alexander Unruh, dessen Revier eigentlich der rechte Posten der Viererkette ist, verteidigte links. Brenzlig wurde es, als nach Hereingabe von links Marius Marx am langen Pfosten vorbeischoss (29.) oder als Casmir Mbachu nur das Außennetz traf (31.).
In der 53. Minute klingelte es dann doch im Kasten des Gegners: Es gab erneut Freistoß aus knapp 20 Metern, und da haben die Andernacher ja einige Spezialisten. Philipp Schmitz zog ab, und von der Mauer leicht abgefälscht, schlug der Ball unhaltbar ein. In der Folgezeit aber kam zu wenig von der Heimelf, um das vorentscheidende 2:0 nachzulegen, auch hatten die späteren Wechsel eher den Zweck, die Abwehr zu stärken und den Vorsprung zu sichern, als einen zweiten Treffer nachzulegen. Stattdessen drehte der Gast nun auf und tauchte, nachdem Casmir Mbachu einen Fallrückzieher an den Pfosten genagelt hatte, der aber wegen Abseitsstellung nicht gezählt hätte (76.), noch einige Male im gegnerischen Strafraum auf. So in der 81. Minute, als Yannik Kerzan an mehreren Gegenspielern vorbeigegangen war, aber aus kürzester Distanz ebenfalls das Tor verfehlte. Die Elfmeterszene kurz darauf hatte Kowalski von der Trainerbank nicht genau sehen können, die Proteste der Andernacher hielten sich allerdings sehr in Grenzen.
„Natürlich hätten wir gern drei Punkte mitgenommen“, so Haubst, der seine Mannschaft für ihre disziplinierte Spielweise lobte, die den zweiten Zähler der noch jungen Saison einbrachte. „Beide Mannschaften haben aus keiner Chance ein Tor gemacht. Der Ausgleich für Morbach ist mehr als verdient“, befand Kowalski. „Nach dem 1:0 hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass die Kräfte schwinden. Ich hoffe, dass bis zum nächsten Spiel in Linz die Akkus wieder voll sind.“
SG 99 Andernach: Weis – Heider, Schmitz, Begen, Unruh, Neunheuser, Nix – Kowalski (72. H. Külahcioglu), K. Kossmann (80. Egorov), D. Kossmann (86. Urbatzka) – Hawel.
SV Morbach: Gibbert, Kerzan, Haubst, Hoffmann, Marx (61. C. Inal), Weber (81. Heintel), Keller, Ruster (71. Spengler), Schell, Botiseriu, Mbachu.
Schiedsrichter: Jean-Luc Behrens (Mörlen).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Schmitz (53.), 1:1 Schell (89./Handelfmeter).
Quelle: Rheinzeitung, Matthias Schlenger